Hysterektomie = Gebärmutterentfernung
Es war ein Beitrag in meiner Facebook-Gruppe, der mir mal wieder zeigte, wie wenig ich über die Frau weiß:
Welchen hormonellen Status hat eine Frau nach Hysterektomie (Gebärmutterentfernung), die noch Eierstöcke hat? Ich hatte in Erinnerung, dass mit verbliebenen Eierstöcken die Hormonproduktion aufrecht erhalten werden kann. Daher wird heute nicht mehr automatisch eine „Total-OP“ gemacht wird. Ob diese Annahme richtig ist, siehst du im Laufe des Blog-Beitrags.
Nur Östrogen-Gabe?
Im Buch von Dr. Rimkus „…für die Frau“ stand zwar, die Schulmedizin würde der Frau nur Östrogen geben und Progesteron sei wegen fehlender Gebärmutter nicht mehr nötig, was aber völlig falsch sei. Die Frau braucht genauso weiterhin Progesteron. Es ist ein Irrglaube, der oft noch vorherrscht, dass Frauen nur Östrogen brauchen. (Männer nur Testosteron, das ist der gleiche Mythos.)
Auch dürfte die WHI-Studie wieder einmal eine Rolle spielen, in der hysterektomierte Frauen ein höheres Brustkrebsrisiko hatten, wenn sie zusätzlich künstliches Progesteron dazubekamen. Synthetische Hormone erhöhen viele Risiken, nicht nur Krebs, auch Thrombosen und so einiges mehr. Wer sich rund um bioidentische Hormone beschäftigt hat, weiß das längst.
Was läuft nun tatsächlich hormonell nach einer Hysterektomie ab?
Wissbegierig wie ich bin, wenn es um Rimkus & Co. geht, habe ich Dr. Dr. Beck kontaktiert. Hier seine Antwort:
‚Die weiblichen Organe in ihrer Gesamtheit sind als Dreigliederung im Sinne einer Achterschlinge zu erkennen. Im oberen Pol befinden sich die Eierstöcke, die den internen monatlichen Takt, den Zyklus, vorgeben – körperlich und seelisch. Im unteren Pol nach unten-außen liegen Scheide und Genitale: Die „Verbindung zur Außenwelt“ (Geburt, Sex). Die Kreuzung zwischen den beiden Polen ist die Gebärmutter. Sie dient der „Vermittlung“ und ist eine Art Schutzraum für den Embryo bis zur Geburt.
Im Rahmen einer Hysterektomie geht die Vermittlung beider Pole verloren. Zunächst ist es nach der OP nur an der fehlenden Blutung zu erkennen. Vorübergehend läuft diese interne Rhythmik und Steuerung der Eierstöcke über die Hypophyse noch weiter. Allerdings ist dieser ‚Restzyklus‘ nach ca. einem halben Jahr spätestens vorbei und die Werte sind sehr niedrig.
Gebärmutter entfernt, Eierstock noch vorhanden
Auch dieser Umstand ändert aufgrund der „Kappung“ der Verbindungen nichts und die Werte sind nach einem halben Jahr postmenopausal.
Was hilft Frauen ohne Gebärmutter?
Aufgrund der niedrigen Hormonspiegel setzen bei Frauen unabhängig vom Alter nach einer Hysterektomie (Gebärmutterentfernung) die typischen gesundheitlichen Probleme der Wechseljahre ein. Die ganze Beschwerdepalette kann sie mit voller Wucht treffen. Die alleinige Gabe von bioidentischem Östrogen, wie es auch heute noch oft gemacht wird, wäre fatal! Der Gegenspieler Progesteron fehlt und so ist das Risiko für schwere Erkrankungen sehr groß. Auf für eine Frau ohne Gebärmutter ist Progesteron das wichtigste Hormon überhaupt!
Auch hier ist die Rimkus-Methode ein Segen und sogar sehr einfach aufzudosieren, da auf kein Blutungsgeschehen mehr geachtet werden muss.